🌅 Vormittag
Unser Tag begann heute etwas früher wie sonst.
Wir hatten uns, wie gestern erwähnt, fest vorgenommen, Wale zu sehen.
Nachdem wir den Camper startklar gemacht hatten, noch kurz einkaufen waren und die Anreise zum Aussichtspunkt hinter uns gebracht hatten, war es ungefähr 10 Uhr.
Laut einer Handvoll Blogbeiträgen genau die richtige Zeit, um Wale zu sehen.
Wir saßen auf dem Bänkchen und verbrachten eine ganze Weile mit diesem Ausblick.
Neben Ausschau halten haben wir auch genug Zeit zum Frühstücken und Quatschen gefunden.
Insgesamt verbrachten wir etwas über zwei Stunden an diesem Ort.
Leider war es die meiste Zeit davon sehr ruhig.
Wir haben immer mal wieder sehr weit entfernte Platscher und Fontänen gesehen, aber nichts wirklich Bewegendes.
Am Ende unserer Zeit dort konnten wir aber zwei Mal Wale sehen.
Einmal ein einzelner Wal und einmal ein Paar aus vermutlich Mutter und Kalb.
Den berühmten Sprung aus dem Wasser, welcher eigentlich immer abgedruckt wird, wenn es um Walbeobachtungen geht, haben wir leider nicht gesehen.
Auch für Aufnahmen mit dem Handy war nichts Brauchbares dabei — bei den Entfernungen haben wir es nicht einmal versucht.
Ihr werdet es uns also ausnahmsweise ohne Beweisfoto glauben müssen.
Wir haben uns auch ein wenig mit ein paar Anwohnern unterhalten, die uns mit großen Teleobjektiven Gesellschaft leisteten.
Viele sind nach bereits 20 Minuten wieder gegangen und teilten uns mit, dass es ein wirklich ruhiger Tag ist.
Das alles ist aber schon wieder Meckern auf hohem Niveau.
Schließlich können wir nach wie vor behaupten, dass wir Wale mit bloßem Auge von der Küste aus gesehen haben!
Da der morgige Programmpunkt doch ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hatte und wir heute wieder relativ weit fahren mussten, ist an dem restlichen Tag nicht mehr wirklich viel passiert.
🍰 Snack
Wir hatten noch drei kleinere Stopps entlang der Route von Eden nach Paynesville, einer davon war die Cann River Bakery.
Diese Bäckerei liegt entlang der A1, die Straße, die die Küstenstädte verbindet, und ist für ihre Pasteten und süßen Stücke bekannt.
Ich würde nicht sagen, dass die Schnitten, die wir hatten, Kuchen waren — dafür waren sie zu fest.
Ich denke mal, die Mitte aus Praline, Kuchen und Cookie trifft es am besten.
Was es am Ende dann genau war, ist aber eigentlich auch egal, auf jeden Fall waren beide Stücke köstlich.
🌆 Nachmittag
Unser Weg führte uns weiter Richtung Südwesten, wo wir auf Höhe von Nowa Nowa noch einen kleinen Abstecher machten.
Ziel des Umwegs war die Stony Creek Trestle Bridge, eine alte Holzbrücke für Züge, die 1916 erbaut wurde und bis 1987 in Betrieb war.
Die Brücke war Teil der Eisenbahnlinie von Bairnsdale nach Orbost, die die Region mit Melbourne verband und sowohl für den Güter- als auch für den Passagierverkehr genutzt wurde.
Besonders für die Holzindustrie war diese Verbindung über Jahrzehnte hinweg eine wichtige Route.
Ein weiterer kleiner Stopp, der ebenfalls quasi auf dem Weg lag, machten wir in Lakes Entrance, eine Stadt, die für ihren See bekannt ist.
Dieser liegt nämlich zwischen Festland und einer Landzunge mit direkter Verbindung ins Meer.
Durch die Strömungen zwischen Ebbe und Flut sammeln sich im Verbindungsstück unzählige Fische, welche wiederum neben Anglern auch Robben, Delfine und Vögel anlocken.
Da das Warten bei dem starken, kalten Wind recht unangenehm war und wir die Tiere jeweils schon an anderen Orten aus der Nähe gesehen hatten, blieben wir nur wenige Minuten dort.
In der Zeit sahen wir aber noch einmal Robben aus der Entfernung.
Danach begann unser letzter Abschnitt für heute, eine Etappe von ungefähr einer Stunde bis nach Paynesville.
Dort angekommen, stellten wir wie gewohnt den Van ab und machten ihn bereit für die Nacht.
🍜 Abendessen
Im Anschluss gingen wir etwas an die Küste und besuchten zum Abendessen ein China-Restaurant.
Dort gibt es zufällig samstags immer Buffet, welches wir uns dann auch genehmigten.
🌙 Abend
Den Abend verbrachten wir neben Recherchen, Tagebuch schreiben und Duschen auch noch mit einem gemütlichen Buch und einer Tasse Tee.
✨ Highlight des Tages
- Die Wale sehen
- Die Bäckerei
- Die letzte “Powered Site” ergattern
💭 Stimmung & Gedanken
Ich würde nicht sagen, dass wir enttäuscht über den heutigen Morgen sind.
Bisher hatten wir eigentlich ausnahmslos ziemlich viel Glück mit unseren Wildbegegnungen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine Begegnung nicht so ablief wie geplant bzw. gehofft.
Dazu kam dann noch, dass uns das Museum und das Internet zu einer falschen Erwartungshaltung gebracht hatten.
Wie aber schon gesagt, das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Es war trotzdem eine sehr coole Erfahrung, und die dort gesessene Zeit war auf keinen Fall verschwendet.
Im Gegenteil, hat uns die Situation am Morgen noch einmal so richtig wertschätzen lassen, wie gut es bisher auf unserer Reise für uns lief.
Dies hat sich auch heute Abend wieder bestätigt, indem wir einmal den letzten und einmal den drittletzten Platz auf dem Campingplatz für heute und morgen ergattert haben.
Sonst lässt sich nicht wirklich viel zu heute sagen, wir sind nochmal relativ viel gefahren und seit heute wieder in Victoria, dem Bundesstaat, in dem sich auch Melbourne befindet.
Morgen und übermorgen haben wir nochmal ein paar kleine Highlights geplant, auf die wir uns bereits freuen.
Eines davon wartet nur 20 Gehminuten entfernt auf uns und den Sonnenaufgang.
🏃🏽♀️ Schritte
- Anna: 7.539
- Julian: 7.692
🏎️ Gefahrene Kilometer
346 km
📸 Bild des Tages
Ein Schnappschuss, den wir schon seit unserem ersten Tag auf der Straße machen wollten.
Heute hat es dann endlich geklappt, da ein Schild und eine Möglichkeit anzuhalten nahe beieinander waren.
Dieses Schild war zusätzlich insofern besonders, dass wir noch kein Vergleichbares gesehen hatten.
Bisher wurden wir noch nie vor Hirschen oder vor drei Tieren gleichzeitig auf einem Schild gewarnt.
Zitat des Tages
Ich weiß langsam nicht mehr, ob das Wale sind oder ich mir das alles einbilde.